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An Nora N., 24. Dezember 2003, Basel

Liebe Nora! Was könnte ich Dir denn zu Weihnachten schenken? Noch ein Buch? Ja, das könnte ich, aber Du hast ja schon so viele und auf der Bibliothek gibt's noch 777 weitere dazu. Deshalb vielleicht doch lieber eine Trompete? Aber ich weiss ja nicht, ob Du auf Trompeten stehst, und ich weiss auch nicht, ob Deine Altflöte da nicht sauer würde von wegen der lärmigen Konkurrenz.

Dann vielleicht ein Seepferdchen zum aufblasen oder einen Teddybären, der auf Befehl den Handstand macht und „guten Morgen, wie geht's" oder „I love you baby, I love you" sagt? Aber ich fürchte, dass das auch nicht ganz das Richtige für Dich ist. Dann halt vielleicht einen Staubsauger oder ein Päckli Watte zum Ohrenputzen oder vielleicht eine Rolle Klebestreifen? Ja, das ist es vielleicht!

Klebestreifen. So was kann man doch immer brauchen, oder nicht? Ich könnte Dir davon sogar zwei schenken, das ist ja nicht so teuer! Cool, eh. Da freust Du dich sicher ... ein so grosszügiger und origineller Onkel. Ja ja, das ist sehr selten! Zwei Rollen Klebestreifen – wau!!!

Wie??? Du findest das doof? Echt? Oje, schade. Hmm, was könnte ich Dir denn sonst schenken? Ein Päckli Kaugummi? Mottenkugeln? Einen Schuhlöffel? Ein Snow Mobil, ein Kick-BOARD? Ein SCHNUPPER-Abo für die New York Times? Eine Tageskarte für den Zolli?

Uff Nora, ich weiss es nicht. Aber wir sehen uns ja noch IN ZWEISIMMEN. Vielleicht ist mir bis dann etwas Gescheites eingefallen – ja, ja, das passiert sogar bei mir hie und da! Vielleicht hast Du bis dann aber auch getscheckt, dass meine Idee eigentlich schon in diesem wirren Brief steckt. Ja echt: Die Idee ist in diesem Brief versteckt! Was schenke ich Dir wohl? Einen Staubsauger vielleicht oder was? Ob Du es wohl herausfindest?

Viel Glück bei der Schatzsuche und e ganz e schöni Wienacht! See you übermorgen in Zweisimmen!