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Jean Ziegler: Gegen die Unmenschlichkeit andenken!

Jean Ziegler, 1934 in Thun, Kanton Bern, geboren ist einer der prominentesten und schärfsten Kritiker der heutigen Weltordnung. Als Soziologieprofessor in Genf, als Mitarbeiter der UNO und als Autor zahlreicher Bücher setzt er sich seit Jahrzehnten mit Fragen der Macht und des Machtmissbrauchs auseinander.

Jean Ziegler's Statements sind radikal. Seine Kompromisslosigkeit ist unbequem. „Wir leben, so seine Überzeugung, in einer absolut mörderischen Weltordnung. Auf der Welt sterben jeden Tag 100,000 Menschen (unter ihnen rund 30,000 Kinder) an den direkten und indirekten Folgen des Hungers. Für Ziegler ist das Mord, Mord, an dem wir alle mitschuldig sind, solange wir uns nicht dagegen wehren. Um uns zu wehren müssen wir verstehen, müssen unsere eigenen Vorstellungen vom Funktionieren dieser Welt hinterfragen ...

Jean Ziegler beunruhigte das bürgerliche Publikum hierzulande erstmals nachhaltig mit seinem 1976 erschienenen Buch "eine Schweiz über jeden Verdacht erhaben", in dem er die Geschäfte der Finanzeliten unseres Landes und ihren Einfluss auf die Schweizer Innen- und Aussenpolitik untersuchte. Seither folgten Titel wie "die Schweiz wäscht weisser : die Finanzdrehscheibe des internationalen Verbrechens", "wie herrlich, Schweizer zu sein" (eine Art autobiographischer Vergewisserung), "die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher" und zuletzt "das Imperium der Schande. Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung".

Verschiedene Tondokumente vermitteln einen Eindruck dieses engagierten Menschen. So sprach Jean Ziegler u.a. im Herbst 2001 an einer Veranstaltung von Attac Deutschland über die Frage Globalisierung der Weltfinanzmärkte: Wer sind die Gewinner, wer sind die Opfer und wo ist der Widerstand? Und 2006 sprach er mit Ingo Lierheimer im 2. Programm von Radio Bayern über den Traum einer Welt ohne Hunger.