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An Alle, 15. April 2018, Burundi

Freunde und Freundinnen, Verwandte und Bekannte! Ich bin wieder in Afrika, endlich! Nach so vielen Jahren. Ich bin in Burundi, also noch nicht in Kongo. Das Visum für Kongo fehlt noch. Bon, es ist komplizierter als wir gedacht haben, aber wir arbeiten dran, das heisst, Masemo und Alain kümmern sich um das  Visum, und ich schreibe inzwischen Emails. Allerdings fürchte ich, dass ich fürs erste zurückkomme ohne Kongo von innen gesehen zu  haben. Aber schon am Fenster zu stehen reicht aus!

Bitte nehmt euch fünf Minuten Zeit für den vergessenen Kongo! Wir  werden öffentlich berichten, wenn ich wieder in der Schweiz bin. Nur  das: In Butembo, im Nordosten von Kongo gibt es eine Schule, sie heisst  Ecole d'Unité, die wir seit 7 Jahren unterstützen. Die Lehrer und Lehrerinnen verdienen dort 25 oder 30 Dollar im Monat. 130 Kinder und Jugendliche gehen dort gegenwärtig zur Schule. Wir helfen der Schule mit 12.000 Dollar pro Jahr. Ein Lehrer oder eine Lehrerin kriegt normalerweise ungefähr das doppelte, also 60 oder 70 Dollar pro Monat. Die Bilder  von der Ecole d'unité zeigen Kinder und Jugendliche, die stolz auf die Schule sind. Ich habe Alain, der die Schule übernommen hat, weil die Mutter nicht mehr konnte, eindringlich darauf hingewiesen, dass auch Bilder nötig sind, die die Mängel der Schule zeigen, sonst nimmt eine Schweizerin  oder ein Schweizer an, dass es der Schule gut geht, und man lieber noch einen Pulli oder eine Rüeblitorte kaufen könnte, um zu vergessen, dass nicht alle es so gut haben wie wir in der Schweiz!.

In Uvira, im Osten von Kongo gibt es eine kleine Blindenselbsthilfe-Organisation, die hilft allen, die hilfe brauchen oder vielmehr bräuchten. Wir haben der Organisation immer wieder mit kleineren Beträgen geholfen. Ich war 2011 in Uvira um in einer Uni zu unterrichten. Ich habe die Schule und die AVA in der Zeit einige Male besucht, und auch die Blindenorganisation hat 2018 zwei Vertreterinnen für einen Tag nach Burundi geschickt, weil sie mich unbedingt sehen wollten, falls ich das Visum im ersten Anlauf noch nicht erhalten würde.

Die Menschen die sich auf den Weg nach Kongo machen, sind selten, und

ein Visum zu kriegen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwierig, darum überlegt, wie ihr auch aus der Ferne helfen könnt. Ich bitte euch persönlich und eindringlich darum! - Martin Näf

PS: Ich bin nicht mehr so Clever, dass ich gerade die Menschen herauspicken könnte, die so ein Rundmail erhalten wollen. Ich kann das nur in der Schweiz ändern. Vielleicht ist es sogar so ganz gut, weil sich dann noch drei oder vier Menschen entschliessen werden, zu spenden oder – am besten – der Darsilamano zu helfen, indem ihr in den Vorstand kommt und konkret anpackt.!!!