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An die Emma Schaub Stiftung, 6. Mai 2017, Basel

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich glaube, Sie unterstützen auch einzelne Menschen, die in Not geraten sind? Rene Weiss ist ein solcher.

Herr Weiss ist von Kindheit an Blind. Er ist zur Schule gegangen, und hat auch eine Berufsausbildung gemacht. Dann hatte er lange eine I.V.-Rente. Schliesslich hat er sich selber einen 'Beruf' geschaffen, und hat sich von sich aus bei der Invalidenversicherung abgemeldet. Umgefähr 15 Jahre lang hat er gearbeitet.

Vor fünf Jahren hatte er einen Hirnschlag. Er ist jetzt einseitig gelähmt; er kann wieder Laufen, auch alleine 'Stocklaufen', aber er braucht ungefähr eine Stunde für 500 Meter und er muss sich zwischendurch immer wieder hinsetzen. Schlimmer noch ist vermutlich, dass er nicht mehr Reden konnte, bzw man verstand ihn nicht mehr, weil das was rauskam, keinen Sinn machte. Jetzt spricht er ein bisschen flüssiger, aber man muss Geduld haben, wenn man ein wirgliches Gespräch will.

Ich bin zwei oder drei Jahre älter und auch Blind. Vor vier Jahren hatte ich ebenfalls einen Hirnschlag, der ähnliche Auswirkungen hatte ! Wir leben nur zwei Strassen weiter in Basel und ich staune immer wieder was für Zufälle es gibt! Ich lebe in einer 'normalen' Wohngemeinschaft und habe viele Freunde. Er lebt allein und 'überlebt', aber weil er sozial viel weniger eingebunden ist als ich, geht es dem Herrn Weiss auch finanziell viel schlechter.

Ich weiss nicht, was sie für Herrn Weiss konkret machen können. Finanzielle Hilfe ist wichtig, aber Ferien oder anderes ist ebenso willkommen. Ich würde mich freuen, wenn sie mir in der Angelegenheit weiter helfen können. Vielen Dank zum voraus!

Ich verbleibe mit herzlichen Grüssen,

Martin Näf