An Gilles H., 18. Februar 2006, Davis, California
Also, Mensch. ich weiss, ich bin schon ein etwas schwieriger Fall, aber lege
deinen Zorn beiseite und glaube mir, dass ich
1. oft an dich gedacht und
2. auch was gemacht
habe und dass ich
3. nach wie vor auf deine redaktionelle Unterstützung hoffe.
Wenn du nicht kannst (du hast ja wirklich reichlich zu tun), dann muss sonst
wer her, denn allein - o nein! Allein geht's wirklich nicht.
Ich habe dir das letzte Mal ein Gespräch mit Sokrates und einen daran
anschliessenden Dialog zum Thema blockierte Gespräche geschickt. Die Sache
mit dem Dialog hat mir danach nicht mehr gefallen und ich habe versucht, das
Thema in einem "normalen" Ich-Text zu beschreiben. Dazu gibt's ein oder zwei
Fragmente, die aber irgendwie noch nichts rechtes sind. Lustvoller war
dagegen das Schreiben von zwei oder drei Texten, die nichts mit dem
bisherigen zu tun haben, jedenfalls nicht in sichtbarer Weise. Irgendwie bin
ich innerlich wieder ein Stück von dem Konzept, das ich dir vor ca. 6 Wochen
geschickt habe, abgekommen. Ich kann einfach nicht so systematisch schreiben
(oder ich will es nicht). Vielleicht lassen sich die Einzelteile am Ende ja
doch in eine übergreifende Struktur einbauen. Das war ja glaube ich auch die
Ermutigung, die du mir irgendwann mal gemailt hast. Nun, sei dem wie dem
wolle. Ein paar neue Einzelteile gibt's also, aber dem Konzept bin ich
bisher noch nicht wirklich gefolgt. Ich brauche vermutlich auch dazu Hilfe,
d.h. nach einer ersten Sichtung des Materials klare Aufträge: Schreib zu
diesem Punkt und zu diesem ...
Sodele. Jetzt genug des Geschreib,s. Ich bin reif für's Bett. Wollte mich
nur wieder mal melden, denn ... Mensch, ja, ich brauch dich wirklich und
vergessen hab ich dich auch nicht ...! Und obwohl's mir wiedr etwas peinlich
ist sollte ich dir ja auch hie und da einen Text senden.
Was ich schicke ist (fast?) alles mit einem Dollarzeichen an erster Stelle
markiert. Das bedeutet: von mir aus vorläufig abgeschlossen oder doch
beinahe abgeschlossen. Kleinere Fragmente schicke ich nicht mit, da ich sie
immer wiedr vornehme und weiter bearbeite.
Morgen fahre ich für drei Tage nach San Franzisco und San Jose - FreundInnen
besuchen -, und am kommenden Mittwoch fahren Amie und ich in Richtung Oregon
ab. Von dort (genauer Portland) fliege ich am 28. Februar nach New York. Vom
9. bis 12. März bin ich in Upstate New York bei Mariann und Bill (wo du
damals nicht warst ;-)) und vom 12. bis zum 18. bin ich in Boston. Am 19.
März um 09:55 treffe ich - wenn alles nach Plan geht, inshallah - in Basel
ein. Ende Reise ... Neue Reise? - Ich werde also nicht mehr so viel Zeit zum
Schreiben haben, doch bleibe ich dran.
So jetzt speichere ab, was ich dir geschickt habe, und dann schreib mal ein
Wort oder zwei, einfach so, weil i mi frei!
Ganz liebe Grüsse wie immer an Dich und Claudia und Nico,
Martin